Der Weg, der keinen Namen hat
Die Natur ist der Künstler. Ich arbeite mit der Natur und lade den Betrachter ein, sich auf eine Umarmung des Unbekannten einzulassen.
Das Wandern auf dem Weg, der keinen Namen hat, dringt in immer tiefere Gefilde vor. Es gibt weder Landkarte noch Reiseführer. Jeder Schritt ist Neuland, das eine Spur hinterlässt. So, wie Strich für Strich die Zeichnung entsteht.
Ich bevorzuge elementares Werkzeug – Zweige, Fischgräten, tote Dinge –, die ich in der Natur gesammelt habe. Die Natur zeichnet, ich assistiere. Später werden diese entliehenen Werkzeuge in die Natur zurückgegeben.
Ein in Farbe getauchter zarter Zweig setzt eine erste Markierung. Wohin geht die Reise? Wohin zieht es mich? Eine Landschaft offenbart sich. Schrittweise, nie vollständig. Jeder Schritt fragt: Was ist dies?
Mit jedem weiteren Schritt wandere ich ins Bild. Ich werde in die Landschaft hineingezogen, bevor ich sie kenne. Der Sog inspiriert, er beflügelt. Ich lebe für dieses Entdecken.
Das Format ist klein. Intim. Es ermöglicht den Einstieg ins Bild. Die meisten Arbeiten haben keine Titel, da sie den Zugang des Betrachters bestimmen. Ich respektiere die Intelligenz des Betrachters.
Ich möchte die Natur nicht erläutern. Erklärungen dienen praktischen Zwecken. Sie sind Teilwissen. Mein künstlerisches Schaffen gilt dem Ganzen und einem Dialog - mit der Natur und dem Betrachter.
Leben bedeutet, das Bekannte, das Unbekannte und das Unergründliche zu umarmen.
Henrieke Strecker
Henrieke Strecker
Freiburg im Breisgau
Germany
henrieke.strecker@gmail.com
Henrieke Strecker
Freiburg im Breisgau
henrieke.strecker@gmail.com